In diesem Punkt sind sich (Glücks-)Forscher auf der ganzen Welt einig: Erfülltes Leben zeichnet sich durch gute Beziehungen aus. Doch was braucht es dafür? Eine spannende Antwort darauf findet sich in den Arbeiten des Soziologen Hartmut Rosa, denen ich mich in diesem impulsDATE widme.
Rosa beobachte: Wir Menschen fühlen uns in guter Beziehung mit uns und der Welt, wenn wir mit ihr in Resonanz sind, d.h. zutiefst berührt von einem Menschen oder einer Sache, die dieses Empfinden ebenso zurückspiegelt. Das kann im Zuge eines Gesprächs sein, während einer Tätigkeit oder draussen in der Natur.
Resonanzerlebnisse verwandeln unsere Stimmung, unsere Haltung, unsere Einstellung – wir fühlen uns durch sie lebendig.
Also auf ins Resonanzerleben! – wenn es so einfach wäre! Resonanzerlebnisse lassen sich nicht planen. Auch nicht vorhersehen. Doch es gibt Bedingungen, die die Chance auf Resonanzerlebnisse deutlich erhöhen können. Sie haben mit unserer Kommunikationsfähigkeit zu tun.
In uns braucht es die Bereitschaft, sich vom Anderen auch berühren lassen zu wollen. Rosa spricht hier von der Fähigkeit des Auf-HÖRENS – ein bisschen offener sein für das, was die Welt für uns bereit hält.
In einer Gesellschaft, die in ihren To-Do-Listen verschwindet, immer höher-schneller und -weiter will, sieht Rosa solche Resonanzerlebnisse in Gefahr. Das Ergebnis lässt sich vielerorts beobachten: Die Menschen fühlen sich mit sich und der Welt nicht mehr verbunden.
In meinem impulsDATE möchte ich zu der Fragestellung anregen: Wie können wir uns innerlich aufstellen, um unseren Raum für Resonanzerlebnisse zu bewahren? – auch hier wird uns die Arbeit mit den Kommunikationsmodelle von Friedemann Schulz von Thun auf die Sprünge helfen.
Buch Tipp:
Hartmut Rosa/ Resonanz: Eine Soziologie der Weltbeziehung
Man fühlt sich nur lebendig, wenn man sich berühren und verwandeln lässt
(Hartmut Rosa)